Handpflege im Winter richtig gemacht

Handpflege im Winter richtig gemacht

Raue Hände und spröde, rissige Haut. Im Winter passiert das schneller als gedacht. Kälte, häufiges Händewaschen und trockene Luft können den Händen ganz schön zu schaffen machen. Die Schutzbarriere der Haut wird auf ihre Probe gestellt. Doch wie können Sie Ihre Hände pflegen und die Haut vor Trockenheit schützen?

Warum Handpflege im Winter wichtig ist

Unsere Hände sind äußerst anfällig für äußere Einflüsse wie Kälte. Die Haut an den Händen ist nämlich besonders dünn und besitzt nur wenig Fettgewebe. Während die Handflächen viele Schweißdrüsen haben, gibt es kaum Talgdrüsen, und es sind die Talgdrüsen, welche für die Bildung von Lipiden benötigt werden. Lipide sind hauteigene Fette, die die Haut vor äußeren Einflüssen schützen.

Das heißt im Umkehrschluss auch, dass wenig Talgdrüsen dazu führen, dass nicht ausreichend Fett zum Schutz der Haut produziert wird. Zu wenig Fett resultiert gerade bei strapazierenden Umwelteinflüssen, wie niedrigen Außentemperaturen, dem Tragen von Handschuhen und trockener Heizungsluft, in sehr trockenen, rissigen Händen. Eine Handpflege greift hier ein. Sie sorgt im dafür, dass die Haut effektiv gepflegt und geschützt wird.

Wie sollten Sie die Hände pflegen?

Die richtige Handpflege beginnt mit der Reinigung. Hierbei eröffnen sich zwei Möglichkeiten: das Händewaschen oder das Desinfizieren.

Beim Waschen der Hände sollten Sie darauf achten, dass Sie lauwarmes Wasser verwenden. Heißes Wasser entzieht der Haut nämlich Fett und Feuchtigkeit, welche besonders an kalten Tagen im Herbst und Winter benötigt werden. Putz- und Reinigungsmittel mit bestimmten Inhaltsstoffen können dem hauteigenen Schutzfilm ebenfalls schaden und den Säureschutzmantel der Haut angreifen.

Doch die Hände nur mit Wasser waschen, ist auch keine Lösung. Verwenden Sie stattdessen eine pH-neutrale, antibakterielle und/oder rückfettende Reinigung. Bei Neurodermitis, sehr trockener Haut und in der kühleren Jahreszeit sollten Sie ohnehin stets zu rückfettenden Produkten greifen.

Reiben Sie Ihre Hände mindestens 20 Sekunden lang mit Seife ein. Nehmen Sie auch die Fingerzwischenräume mit. Sie können natürlich auch ein Desinfektionsmittel verwenden.

Tragen Sie im Anschluss an die Handreinigung direkt eine pflegende Handcreme auf. Vergessen Sie nicht, die Hände zuvor gut abzutrocknen, da eine Creme erst auf trockener Haut gut verteilt werden und ihre Wirkung entfalten kann. Zu Beginn sollte die Creme auf dem Handrücken aufgetragen werden, bevor Sie sie verteilen. Sie können eine Handcreme nach jedem Händewaschen verwenden.

Achten Sie tagsüber zudem darauf, dass Ihre Handpflege einen Lichtschutzfaktor enthält, damit die Haut vor UV-Strahlung geschützt ist. Für nachts können Sie eine besonders reichhaltige Pflege auftragen.

Als zusätzliche Pflege der Hände können Sie auch ein Handpeeling verwenden. Dieses entfernt tote Hautzellen und macht die Hände angenehm weich. Ein Handpeeling selber machen, ist ganz einfach. So können Sie zum Beispiel Honig, Milch und Meersalz miteinander vermischen.

Falls Sie lieber Olivenöl verwenden möchten, können Sie auch 3 Esslöffel grobes Salz mit 1 Esslöffel Olivenöl kombinieren. Massieren Sie das Peeling sanft in die Haut ein.

Im Anschluss an das Handpeeling sollten Sie von einer Handcreme Gebrauch machen. So erhalten Sie herrlich gepflegte Hände.

Falls Sie die Durchblutung der Hände stimulieren wollen, empfehlen sich zudem Wechselbäder und Handmassagen. Eine bessere Blutzirkulation verhilft zu wärmeren Hände, was im Winter super praktisch ist.

Wichtige Inhaltsstoffe für die Handpflege

Die Haut der Hände unterscheidet sich von der restlichen Körperhaut. Sie besitzt kaum Unterhautfettgewebe und nur wenig Talgdrüsen. Darüber hinaus enthält die oberste Hautschicht zirka 20 % Wasser. Die Hautzellen werden aller 24 Stunden durch Zellteilung neu gebildet, anstatt wie beim Rest der Haut aller 30 Tage!

Die beste Handcreme wirkt daher hydratisierend und rückfettend, sodass die Haut vor dem Austrocknen geschützt wird. Zugleich sollte sie beruhigen und die Hautbarriere stabilisieren.

Ein effektiver Inhaltsstoff ist Urea (Harnstoff), die Wasser in der Hornschicht der Haut bindet und einem übermäßigen Feuchtigkeitsverlust vorbeugt. Auch Olivenöl, Mandelöl, Avocado-Öl und Sheabutter hydratisieren intensiv und pflegen die Haut weich. Bei stark beanspruchten Händen können Panthenol, Allantoin und Zink die Haut beruhigen und die Wundheilung unterstützen.

Tipps gegen trockene Hände

Jede Haut hat andere Bedürfnisse, doch jede Haut kann Pflege benötigen. Besonders im Winter ist es nicht verkehrt, auf noch mehr als nur eine gute Handpflege zu achten. Wir haben ein paar Tipps gesammelt, die der Entstehung von rauen Stellen vorbeugen können.

  • Handschuhe tragen: Schützen Sie die Hände vor Kälte, indem Sie Handschuhe tragen. Die Handschuhe sollten am besten aus einem atmungsaktiven Material, wie dünne Baumwolle oder Wolle, sein, damit Feuchte sich nicht staut.
  • Schonende Handreinigung: Achten Sie beim Händewaschen darauf, lauwarmes Wasser und eine hautschonende, pH-neutrale Seife zu benutzen. Bei dem Gebrauch von Desinfektionsmittel sollten Sie zudem zu einer rückfettenden Creme greifen.
  • Passende Handcreme: In der kalten Jahreszeit sollte es eine reichhaltigere Pflege als im Sommer sein, vor allem mit genügend Fett und Feuchtigkeit. Besonders über Nacht kann die Haut sich gut erholen. Meiden Sie Cremes mit Duftstoffen.
  • Handbäder: Kochen Sie 1 l Kamillentee, lassen Sie diesen abkühlen und geben Sie 2 Esslöffel Olivenöl dazu. Baden Sie die Hände 15-20 Minuten lang darin.
  • Ausgewogene Ernährung: Trinken Sie ausreichend und achten Sie auch eine ausgewogene Ernährung mit genügend Vitaminen, Zink, Omega-3-Fettsäuren und Selen.

Das i-Tüpfelchen: schöne Nägel

Die Haut der Hände ist gepflegt und sieht gesund aus. Zeit für die Nagelpflege. Bei einer Maniküre sollten Sie mit Sorgfalt walten, denn wer einmal einen kaputten Nagel oder eine entzündete Nagelhaut hatte, weiß: es tut weh.

Halten Sie die Nägel kurz und gerade geschnitten, sodass das Risiko für eingewachsene Fingernägel und Entzündungen des Nagelbettes reduziert werden. Nehmen Sie zudem eine Sand- oder Glasfeile, um den Nagel vorsichtig in Form zu feilen. Der Nagel sollte mit der Fingerkuppe abschließen. Dank einer Polierfeile glänzt der Nagel und sieht gepflegt aus.

Sind die Nägel erst einmal gesund und stark, steht auch einem schönen Nagellack nichts mehr im Wege. Verwenden Sie zunächst einen Base Coat (Unterlack) und danach einen Top Coat (Überlack), um den Nägeln die gewünschte Farbe zu verleihen.

Pflegen Sie die Nägel 1 Mal pro Woche in einem Bad von warmem Olivenöl. Massieren Sie anschließend eine Handcreme oder Handmaske in die Hände, Nägel und Nagelhäute ein. Sie können die Nägel auch mit einem Nagelöl pflegen.

28. November 2022
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